Interview mit den Connaisseurs

Jim: Wie seid ihr beiden eigentlich zusammengekommen ?
Frank: Die Frage habe ich in letzter Zeit öfters gestellt bekommen. Ich habe mir das Hirn zermartert und muss sagen: Ich hab keine Ahnung. Vom Gefühl kennen wir uns schon ewig. Kann mich aber nicht erinnern, wann und wo wir uns kennen gelernt haben. Kann mich nur noch daran erinnern, dass ich eines Tages total frustriert von der Bandprobe meiner letzten Band kam und zu Stefan sagte, lass uns einen Platte machen.
Stefan: Nee, ich weiß das. Eigentlich haben unsere Frauen uns miteinander verbandelt. Die kannten sich schon, dann bin einfach mal mit hingegangen, habe mir Franks Plattensammlung angeschaut, Top, sein ganzer Geschmack, Top, cooles Auto, und nach einem ganz entspannten sonntäglichem Frühschoppen fanden wir uns auf Anhieb sympathisch. 1 Jahr später gab es dann eine kleine Session bei uns im Keller, ich hab ein wenig Klavier gespielt, Frank hat gesungen, wir waren beide begeistert und so nahm alles seinen Lauf.

Jim: Was ist euer Lieblingszitat ?
Frank: "Nichts ist mächtiger als ein Impuls dessen Zeit gekommen ist." Victor Hugo
Stefan: "Du bist entweder Teil der Lösung, Teil des Problems, oder Teil der Landschaft."
R. De Niro in dem Film RONIN.

Jim: Wie würdet Ihr eure Musik beschreiben, was beeinflusst euch ?
Frank: es fällt mir immer schwer, die eigene Musik zu beschreiben. Ich finde das Ergebnis unserer beiden Visionen einfach spannend. Es sind so viele Elemente in unserer Musik, die man natürlich aufzählen kann : Pop, Soul, Funk, Reggae, Jazz, Trance.... Aber das beschreibt die Musik nicht wirklich. Das sind nur Schubladen. Wie heißt es doch so schön: das Ergebnis ist mehr als die Summe seiner Teile.
Stefan: Hm, Musik ist zum Hören, nicht zum Beschreiben.

Jim: Was ist an eurer Musik einzigartig ?
Stefan: Sie wurde zu keinem Zeitpunkt" produziert" mit dem Ziel irgendeinem Menschen zu gefallen. Außer uns selbst .
Frank: keine Ahnung.

Jim: Wie entsteht bei euch ein Song ? Habt Ihr eine Aufgabenteilung ?
Frank:Wir sind eine junge Formation, ich kann nur für die fast drei Jahre sprechen, die wir jetzt zusammen Musik machen. Wenn wir uns zum komponieren treffen, hat Stefan schon die Ideen vorbereitet, die wir uns dann gemeinsam anhören. Häufig habe ich dann schon eine Melodie im Kopf, die ich dazu singen könnte. Ja und dann geht's los: Ideen werden ausgetauscht, es gibt Variationen, es wird gesammelt, es gibt eine Session, wir arbeiten dann oft wie im Rausch 3-4 Stunden und dann hat sich das Grundgerüst eines neuen Songs herausgebildet. Die letzten Monate haben wir allerdings nur an KING OF FORKS gearbeitet.
Stefan: Gut beschrieben:Einfach gesagt: Songidee, Instrument, Arrangement von mir, Melodien, Gesang, Texte, von Frank. Zusammenfügen der Puzzleteile machen wir beide.

Jim: Ihr habt einige Gastmusiker auf eurem Album dabei, 5 wenn ich richtig gezählt habe. Wer sind die und wie sind die mit auf die Platte gekommen ?
Frank: Ich glaub der erste war Volker, er hat unsere Songs gehört und sich angeboten bei ihm im MUSICPOOL Tonstudio aufzunehmen. Da Volker auch zudem ein brillianter Saxophonist und Flötist ist, war er unsere erste Wahl. Und Stefan hat ja schon oft mit Volker zusammengearbeitet.
Stefan: Ja dann kam Ingmar Temp: den kenn ich jetzt schon seit 28 Jahren, wir haben in dieser Zeit auch einiges gemeinsam musiziert, in unterschiedlichen Projekten, ich glaub die erste Band hieß Krach bei Izmir, Mitte der 80 -er Jahre. Ingmar ist mein Lieblingsgitarrist, denn er ist ein wahres Multitalent und vor allen Dingen flexibel , vielfältig und offen. Und dann ebenfalls an der Gitarre: Janosch Kierdorf. Ein junger 17 jähriger Spitzengitarrist, eigentlich ein Freund meines Sohnes Luka. Der saß so bei uns rum, ich spielte ihm unsere Musik vor und fragte ihn ob er nicht Lust hätte , mal was mit uns einzuspielen. Er war begeistert, kam und spielte, und es passte super zu den Songs.
Frank: Pierra Salcedas, mit der das wirklich verrückt gelaufen. Genau genommen kennen wir uns schon aus Schulzeiten, hatten aber in der Zeit nichts miteinander zu tun. Heute sind wir fast Nachbarn und vor ein paar Jahren haben wir uns angefreundet. Sie erzählte mir irgendwann, dass sie singt, und als ich ihre Stimme hörte war ich total begeistert. Ich fragte sie, ob sie ein Stück auf unserem Album singen möchte. Sie war total perplex und hat sich the only one ausgesucht. Es existiert auch eine von mir gesungene Version, aber Pierra singt den Song einfach besser als ich. Und dann gibt s noch Leo Schmitz. Ich kenne seine Mutter, die mir öfters von ihm erzählt hat. "Leo ist erst 16 und er spielt so gut Trompete". Ich wusste also nichts von ihm außer den Erzählungen der Mutter. Nun ja ich dachte mir , warum nicht. Wir suchten einen Trompeter und luden ihn einfach zu uns ein. Und nach dem ersten Abend mit ihm war schon klar, dass er mit ins Studio muss.

Jim: Ihr habt euer Debutalbum KING OF FORKS selbst produziert, und der Vertrieb liegt auch bei euch. Man hat den Eindruck, ihr wollt nichts aus der Hand geben ?
Frank: Das stimmt und es stimmt auch nicht. Ich für meinen Teil bin in puncto Plattenfirma ein gebranntes Kind. Anfang der 90 -er Jahre hatte ich mit meiner damaligen Band einen Vertrag mit einem Label. Eigentlich lief nichts so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Firma hat sehr wenig für uns getan, wir haben alles selbst gemacht. Radiotermin vereinbart, Promokonzerte und Fernsehauftritte organisiert, etc. Nachdem diese Episode vorbei war, hab ich mich gefragt, wofür ich eine Plattenfirma brauche. Ok , die Finanzierung des Tonträgers, das war unser handycap.
Heute haben wir alles selbst bezahlt und können deshalb auch unabhängig handeln, das ist ein sehr gutes Gefühl. Aber wir geben ja auch Dinge aus der Hand. Zum Beispiel die Covergestaltung, die hat genau wie auch das Design der homepage Niklas gemacht. Ihm vertraue ich sehr, er hat schon ein Album für mich gestaltet.

Jim: Wie lange habt ihr an KING OF FORKS gearbeitet ?
Stefan: ca. 2 Jahre

Jim: Was wollt Ihr als nächstes tun ?
Frank: wir wollen im Winter ein Video zu LOST WITH YOU drehen, und wir wollen uns auf Liveauftritte vorbereiten.

Jim: Was ist euer Traum ?
Frank: das vielen Menschen unsere Musik gefällt, und ein Radiohit wäre super!
Stefan: mein Traum: wir werden total berühmt, steinreich, gesund, haben ein tolle Band und touren so nach Lust und Laune ein bisschen durch die Lande.

Jim: Was inspiriert Euch ?
Stefan: Mich inspirieren Menschen , die authentisch ihren Traum leben.
Frank: Das Leben.

Jim: Was waren die letzten richtig geilen Konzerte für Euch ?
Frank: The Budos Band aus New York im Bahnhof Ehrenfeld in Köln
Stefan: Fat Freddy`s Drop in Brüssel Belgien

Jim: Wie kann man die Welt retten ?
Frank: Möglichst viele Menschen davon überzeugen, dass es auf sie ankommt und Vorbild sein. Und wenn wir es nicht schaffen, rettet die Welt sich selbst, wahrscheinlich ohne uns Menschen.
Stefan: mit Liebe und Ausdauer hin zu Autonomie, Freiheit und Selbstverantwortung.

Connaisseurs
Stefan Feike
Frank Alex

Guests
Volker Kaczinski
Leo Schmitz
Pierra Salcedas
Ingmar Temp
Janosch Kierdorf